Finale


Es ist früher Morgen und beim Frühstück spricht man noch ein letztes Mal das gemeinsame Vorgehen ab. Der Befreiung des Engels scheint nichts mehr im Wege zu stehen. Draußen drückt ein kleiner Regenguß die Stimmung, doch bald wird man sich unter die Erde begeben und versuchen, Einlaß in das magisch gesicherte Höhlensystem zu bekommen. Auf den Straßen von Tsah herrscht Ruhe, das monotone Prasseln des Regens beherrscht die Stadt.


Temujin: "Wie kommen wir am besten hinunter?"

Chem(Lins): "Ohne zu sehr naß zu werden!"

Feuerschwert: "Da wo wir schon einmal hinuntergingen."

Engibi: "Wenn mein Schwert mal auch soviel wüßte, wie dieses."

Feuerschwert: "Ich bin nicht das Schwert irgendeines Hanswursts, sondern das eines Heiligen!"

Kyra: "Wer's glaubt, wird selig!"

[Später unter den Straßen Tsahs vor einem Eingang. Eine Wache verlangt die Losung.]

Wache: "Woher?"

Temujin: "Vom Spinnenwirt."

Wache: "Wohin?"

Temujin: "Zum Meister."

Wache: "Gut, kommt herein. Warum seid ihr denn so viele?"

Temujin: "Wißt ihr nicht? Die schwarze Horde steht vor unseren Türen und wir wollen das gemeinsame Vorgehen besprechen."

[Hinter der Wache wartet eine erneute Wache, die mehrere Wendeltreppen bewacht.]

Wache: "Wohin?"

Temujin: "Zum Meister."

Wache: "Dort hinunter."

Temujin: "Ist das der Weg zum Attentäter?"

Wache: "Nein, der zum Meister. Aber was wollt ihr beim Stahlmann?"

Temujin: "Wir sollen auch zum Attentäter, nachdem wir beim Meister waren. Aber an sich wäre es besser, wenn wir zum Stahlattentäter zuerst gingen."

Wache: "Ihr könnt doch nicht zu beiden gehen. Trennt euch doch."

Temujin: "Draußen tobt ein Krieg und ihr besteht auf Formalitäten? Alle müssen ihre Kräfte vereinigen, um gegen den Ansturm der wiedererstarkten schwarzen Horde anzukommen."

Engibi: "Schließlich müssen wir gemeinsam die Verhandlungen führen, jeder muß über die gemeinsamen Schritte informiert werden."

Wache: "Na gut, ich hole einen Boten, der euch dorthin bringt. Ich hoffe, ihr wißt, was ihr tut. Den Meister läßt man nicht warten."

[Später.]

Bote: "Seit wann empfangen die Attentäter mehrere Personen auf einmal?"

Kyra: "Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen."

Bote: "Das soll mir egal sein, macht was ihr wollt. Wir sind da."

Agentin 1: "Seid ihr alle angemeldet?"

Feiache: "Ja, wir waren schon einmal hier, der Stahlmann hat mich ein weiteres Mal sprechen wollen. Es eilt."

Agentin 1: "Warum?"

Temujin: "Vor den Toren der Stadt steht die Armee des Drachenreiters und Barudals. Alle Kräfte der Stadt müssen vereint werden, um sie zu retten."

Agentin 1: "Kommt herein."

[Später.]

AGENTIN 2: "Wo kommen die denn her? Wir haben noch keine Abmachung getroffen, daß sie hereinkommen dürfen. Du hast eigenmächtig gehandelt!"

Temujin: "Es geht um die Zukunft der Stadt. Wann wollt ihr es endlich einsehen?"

Agentin 1: "Sie sagten, es eilt. Außerdem waren wir doch nicht sicher. Soll der Stahlmann selbst entscheiden."

Feiache: "Genau, wo ist er?"

Agentin 2: "Wenn schon, dann werde ich sie begleiten. Niemand darf den Stahlmann berühren! Das ist ehernes Gesetz, wer dagegen verstößt, muß sterben. Und dich laß ich schon gar nicht an den Stahlmann. Du hast ihn letztes Mal zusehr verunsichert."

Feiache: "Jaja, wo ist er denn?"

[Die Gruppe folgt der zweiten Agentin zum Attentäter, während die erste nach dieser Zurechtweisung verschwindet. Man gelangt zum Stahlmann. Dessen Stahlkorsett ist unbeweglich.]

Feiache: "Stahlmann, willst du befreit werden?"

Agentin 2: "Welche unverschämte Fragen ... "

Temujin: "Sei still! Schau, er nickt!"

Stahlmann: (nickt)

Feiache: "Wie sollen wir dich befreien?"

Temujin: "Er kann nur nicken oder den Kopf schütteln. Stelle Ja-Nein-Fragen!"

Feiache: "Müssen wir, um dich zu befreien, dich berühren?"

Stahlmann: (nickt)

[Schieben? Nein! Kippen? Nein! Heben? Nein! Drehen? Ja!]

Agentin 1: "Ihr fragt zuviel! Jetzt kann er schon nicht mal mehr mit dem Kopf schütteln!"

Engibi(leise): "Oh, dann fällt der Kopf gleich ab."

Chem(Lins): "Gut, laßt es uns erledigen! Ich drehe ihn."

Agentin 2: "Niemand darf den Stahlmann berühren!"

Temujin: "Nehmt die blöde Ziege da weg!"

Kyra: "Sie mag blöd sein. Aber berühren dürft ihr den Stahlmann trotzdem nicht!"

Alle(außer Kyra): "Heh?"

Kyra: "Es ist ein Sakrileg, diesen Mann zu berühren, er ist heilig!"

Engibi: "So ein Blödsinn, sind hier alle durchgedreht?"

Chem(Lins): "Der Stahlmann ist jedenfalls noch nicht gedreht. Haltet mir die Weiber vom Hals."

[Es beginnt eine kleines Gefecht der beiden Frauen gegen Engibi und Feiache, doch die Frauen haben keine Chance, da sie erfolgreich von den beiden Kämpfern pariert werden. Schließlich ist der Stahlmann um 180 Grad gedreht.]

Kyra: "Ihr Schufte, ihr habt ihn entweiht!"

Feuerschwert: "Feiache, töte den Stahlmann!"

Feiache: "Ist das die Art und Weise, den Engel zu befreien?"

Feuerschwert: "Ja!"

Feiache: "Attacke!"

Kyra: "Ihr Idioten, haltet ihn auf!"

Temujin: "Hier stimmt doch etwas nicht! Der Engel wird nicht befreit, indem man ihn tötet, oder?"

[Während der Stahlmann sich ins Freie zu buddeln versucht und mit mächtigen Schlägen durch die Wand hämmert, drischt Feiache auf ihn ein. Gleichzeitig zaubert Temujin Defensivzauber. Plötzlich greift Chem ebenfalls den Stahlmann an.]

Kyra: "Chem, was ist mit dir los? Irgendwo muß ein Zauberer versteckt sein, der alle hier verzaubert!"

Temujin: "Das kann nicht sein, verdammt! Weit und breit ist niemand zu bemerken."

Kyra: "Versager!"

[Kyra überwältigt Chem. Als Kämpfer hat sie den Zauberer schnell am Boden. Plötzlich hüllt Dunkelheit die Szene ein.]

Temujin: "Wer war das?"

Agentin 1: "Ich war es nicht!"

Kyra: "Wo ist Engibi?"

Chem(Lins): "Er ist verschwunden! Er ist der Verräter!"

Feiache: "Er ist hier vorne. Er kämpft ebenfalls gegen den Stahlmann! Helft uns!"

Temujin: "Hör doch auf damit, wenn du noch kannst! Versuch es! Hör nicht auf das Feuerschwert!"

Feiache: "Okay! Nein,... ich ... kann ... nicht! Das Schwert kontrolliert mich!"

Temujin: "Ich verstehe gar nichts mehr!? Das Schwert ist doch seit Jahren das deinige."

Feiache: "Es ist nicht das Feuerschwert. Es hat keine funktionsfähigen Juwelen mehr, wie ich sehe."

Kyra: "Vorsicht! Chem ist verschwunden!"

Engibi: "Aber Chem konnte doch noch nie zaubern!"

Chem(Lins): "Man lernt immer wieder dazu! Ich bin nämlich nicht Chem!"

[Inzwischen prügeln drei Leute fleißig auf den Stahlmann ein, der aber sehr hart im Nehmen ist. Schließlich nimmt er aber einen ernsten Treffer entgegen. Im letzten Moment teleportiert er sich dann davon.]

Temujin: "Jetzt ist er weg und wir können einiges klären!"

Agentin 2: "Ähem, darf ich auch einmal etwas sagen?"

Kyra: "Nein! Ich glaube, daß Problem ist auch noch nicht geklärt! Feiache ist ebenfalls verschwunden. Der Stahlmann oder Engel ist immer noch nicht außer Gefahr."

Temujin: "Au backe, hat ihn das Schwert ebenfalls entführt? Ich schaue oben nach."

[Temujin teleportiert sich an die Oberfläche in der Hoffnung, dort den Engel oder Feiache zu finden. Er findet beide vor und die Szene die sich ihm bietet, sieht nicht gut aus. Der Stahlmann mit inzwischen zerschlitztem Panzer liegt am Boden. Feiache steht aufrecht über ihm und hält das Schwert wie zum letzten Schlag erhoben. In einer Pose, die nur von Apokalypse bekannt ist.]

Temujin: "Scheiße!"

[Feiache hält inne in seinem Tun und die Welt steht still. Temujin kann das folgende Gespräch nicht mithören.]

Apokalypse: "Wenn du diesen Engel tötest, wird die Welt untergehen! Nur er kann Asgarot und Barudal besiegen."

Feiache: "Ich habe ja keine Wahl!"

Apokalypse: "Ich bin fair. Ich lasse dir die Wahl. Entweder du tötest dich selber oder den Engel! Es ist deine Entscheidung."

Feiache: "Das nennst du fair? Warum ausgerechnet ich? Gibt es keine andere Möglichkeit?"

Apokalypse: "Das ist mein letztes Wort. Du oder der Engel!"

[Niemand wagt zu atmen. Schließlich erzittert das Schwert kurz in den Händen Feiaches. Dann sticht er es sich selbst in die Brust. Apokalypse findet von selbst den Weg ins Herz Feiaches.]

[Stille.]

[Alle Ab.]


Apokalypse hat wieder einmal gesiegt.

* * * E N D E * * *


Copyright 1996 Michael Jung < miju@phantasia.org >
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