Der Teppich und der Tod


Gemeinsam sitzen die Gefährten in einer Kneipe eines Dorfes vor Utiloh. Nach Utiloh wollen einige von ihnen nicht gehen, da dort Gefahr auf sie lauert. Draußen ist es frühe Nacht, doch hier drinnen herrscht der Tag. Man plant das weitere Vorgehen, jedoch liegt im Moment Schweigen über der Gruppe und jeder überdenkt die letzten Tage.

Chem hat auf seiner langen Reise nach Süden Zeit gehabt, seine neuen Kräfte zu erproben. Inzwischen beherrscht er den Stab mit der Macht des Weges recht gut. Mit ihm kann er teleportieren, verschwindet aber für eine lange Zeit im Nirgendwo, nämlich für die Zeit, die normalerweise für das Abschreiten der Strecke, die teleportiert werden soll, nötig ist.

Engibi hat, als er sich von der Gruppe trennte, sein Geldversteck in den Bergen aufgesucht. Groß war seine Überraschung, als er es ausgeplündert vorfand. Er kam nach Utiloh und fand dort recht schnell heraus, daß man ihn, der vor nicht zu langer Zeit 500 Goldlum bei der Bank in Novelien eingezahlt hatte, verdächtigte, das Gold aus Meinhemm gestohlen zu haben. Er zog es daraufhin vor, nicht mehr in Utiloh zu bleiben.

Erbs, der eine Zwillingsbruder, hat vergeblich in Autfoß versucht, die Zauberermorde aufzuklären. Er kam später zur Stadtwache, wo er eine Person sprechen wollte, deren Namen und Aussehen ihm leider nicht einfallen wollten. Als die Stadtwache ihn wegen Verunglimpfung ihrer selbst verhaften wollte, sprach er einen Zauber falsch aus, so daß er hilflos war und nur ein zufällig anwesender Ysch ihn in den Äther bringen konnte. Dort wartete er, bis Xnimur ihn befreien konnte. Schließlich kam er noch rechtzeitig zu den anderen nach Utiloh.

Irisi verfolgte für kurze Zeit Engibi, um zu erkunden, welche Eigeninitiativen dieser entwickelte. Schließlich fand er ebenfalls das ausgeplünderte Versteck und fand heraus, daß staatliche Stellen dieses taten, um zu Geld für den Krieg zu kommen. Die Rechtfertigung, daß dieses die Beute der verschwundenen Goldschiffe sei, war sekundär. Außerdem hörte er wieder von Padmi, der noch in Utiloh weilte.

Kayne kam aus dem fernen Midnalt, wo er Pilfa nicht nur tötete, sondern auch wieder ins Leben rief. Er wollte schnell nach Utiloh, um ein geeignetes Alibi zu haben, aber Engibi traf ihn unterwegs. Doch Engibi war alleine nach Autfoß unterwegs, so daß es eine Weile dauerte, bis auch Kayne dort eintraf. Dort erfuhr er, daß Krieger des Rogett-clans unterwegs in Novelien waren. Dies rief seine Bakeh-ehre wieder wach und er plant, die Gruppe von einer Verfolgung dieser Krieger zu überzeugen. Gleichzeitig wird ihn das wieder in die Nähe Pilfas führen.

Kyra folgte Chem auf dessen (deren) Weg. Sie lernte so die Macht des Weges kennen, aber ansonsten hatte sie keine weiteren Erlebnisse.

Lins, nachdem er von der "Pearl" abmusterte, wurde von den Schergen des Königs verfolgt, da er den Agenten Tym am Handeln gehindert hatte. Er beschloß deshalb Utiloh den Rücken zu kehren. Inzwischen hat ihn ein Mißtrauen gegen alle und jeden gepackt, da er fürchtete, daß jeder als Agent der Königin hinter ihm her sei.


Kayne: "Was haltet ihr von dem Vorschlag: die Waffen, die die Rogett-krieger führen, werden für teures Geld zu verkaufen sein, so daß für die Geldscheffler auch etwas dabei ist."

Irisi: "Ich muß noch eine Kleinigkeit in Utiloh erledigen. Wir können frühestens in zwei Tagen gehen."

Engibi: "Ich würde auch gerne etwas in Utiloh erledigen. Leider bin ich nicht so gerne dort gesehen, deshalb wird es auch ein paar Tage dauern."

Lins: "Ich habe keine Lust, mit euch ohdumische Kämpfer zu verfolgen. Tut das alleine. Ich werde einen Ausflug in den Norden Noveliens machen. Vielleicht läßt sich dort etwas interessantes herausfinden."

Erbs: "Wir werden uns eines Tages wieder begegnen, aber es scheint mir ziellos, in Noveliens Norden ohne Plan zu reisen."

[Schließlich gehen Engibi, Irisi und Kayne nach Utiloh, die anderen vetreiben sich die Zeit mit Warten. Engibi im dunklen Teil des Hafens.]

Engibi: "Wie sieht es aus, Kapitän? Wann können wir nach Iridan fahren?"

Kapitän: "Wann immer sie wollen. Das heißt, wenn ihr mir das versprochene Geld gebt. Ihr könnt mich Jasper nennen."

Engibi: "Eine Anzahlung habe ich schon geleistet. Das sollte reichen, daß ihr einen Monat hier auf mich wartet."

Jasper: "Kein Problem. Was aber sucht ihr in Iridan, daß ihr einen Seefahrer einen Monat vorher bezahlt?"

Engibi: "Das ist ein Geheimnis. Ich habe ein Bedürfnis, die Schallba-priester zu besuchen."

[Engibi Ab. Irisi.]

Irisi: "Das "Herz der Königin" ist nicht hier angekommen? In meinem Traum kam auch der letzte Glasbogen aus Iridan, ist er inzwischen angekommen?"

Padmi: "Nein. Das ist eine falsche Interpretation deines Traumes gewesen. Die Königin besitzt den letzten Glasbogen und hat verlauten lassen, daß derjenige ihn erhalten soll, der ihr das Herz bringt."

Irisi: "Insofern kam der Glasbogen indirekt aus Iridan."

Padmi: "Was wirst du jetzt tun? Anscheinend sind einige Parteien an ihm interessiert. Wieso läßt sie es sonst durch halboffizielle Kanäle durchsickern, daß sie ihn hat?"

Irisi: "Warte du hier. Ich werde sehen, ob ich der Königin ein Schnipchen schlagen kann."

[Irisi läßt sich von einem Glaser einen falschen Glasbogen anfertigen, der dem echten ähnlich sieht. Danach stellt er sich am Königshof als DER Bogenexperte Achnabach vor (in der Tat weiß er ja auch einiges) und will den Glasbogen der Königin auf Echtheit überprüfen. Nach einigen Schwierigkeiten läßt man ihn schließlich zum Glasbogen. Dort holt Irisi eine Magnesiumprise hervor, läßt es blitzen und tauscht in einer waghalsigen Aktion den falschen gegen den richtigen Glasbogen unbemerkt aus. Den Aufpassern verkündet er, daß ihr Glasbogen echt sei. Glücklich verläßt er den Palast. Doch schon nach kurzer Zeit wird sich herausstellen, daß auch dieser Glasbogen falsch ist. Irisi Ab. Kayne und sein Schwert.]

Schwert der Dritten Macht: "Hast du den kleinen Halbling gesehen? Er besitzt einen fliegenden Teppich. Der wäre ganz nützlich."

Kayne: "Wie soll ich denn an den Teppich kommen? Der Halbling besitzt ihn doch."

Schwert der Dritten Macht: "Eine dumme Frage. Töte ihn! Niemand wird sich um einen einsamen, getöteten Halbling kümmern. Und höre: er wird wegen Mordes am Seher des Königs gesucht, also tust du mit deiner Tat auch ein gutes Werk."

Kayne: "Wenn das so ist, dann spricht nichts dagegen."

[Kayne kommt des Nachts in Padmis Zimmer, tötet ihn und läßt seine Leiche im Meer verschwinden. Er nimmt dessen fliegenden Teppich mit. Kayne Ab. Später treffen sich alle wieder in der Kneipe außerhalb Utilohs.]

Kayne: "Wie sieht es aus, gehen wir?"

Irisi: "Es ist ein Problem aufgetreten. Ein guter Freund von mir ist getötet worden. Der Halbling Padmi. Ich werde seinen Mörder finden, so wahr ich Irisi, der Seher bin. Es muß sich um einen Raubmord handeln, denn Padmi hatte einen fliegenden Teppich, der verschwunden ist. Padmis Leiche liegt im Meer."

Kayne: "Ähmm, jetzt haben wir aber genug gewartet. Spiele du dein Detektivabenteuer, ich will jetzt los und zwar schnell!"

Kyra: "Ich bin auch dafür. Ich habe lange genug gewartet."

Chem: "Ich auch."

Irisi: "Dann geht. Ich werde euch schon finden."

Kayne: "Wir werden sehen."

[Abschied. Kayne sichert den Teppich magisch, damit er nicht mit ihm geortet werden kann. Trotzdem hat er Angst. Irisi alleine bekommt heraus, daß der Teppich nach Norden gegangen ist (denn die Sicherung war nicht hundertprozentig) und folgt ihm. Die anderen haben sich mit Erbs in die Nähe von Midnalt teleportiert, wo einerseits die Krieger aus Ohdum sind und andererseits Pilfa genest. Dort.]

Erbs: "Was jetzt?"

Kayne: "Hier liegt Pilfa. Bestimmt haben die Rogetts sie getötet. Wir sollten sie rächen."

[Man beschließt die Mirtglieder des Rogett-clans in dem von ihnen bezogenen, vorher leerstehenden Haus zu überraschen. Es gibt einen Kampf, in dessen Verlauf die Stadtwache herbeieilt. Die Rogetts flüchten rechtzeitig mittels Magie in einen anderweitig unzugänglichen Keller.]

Wache: "Was ist hier los? Einbruch in ein leerstehendes Haus?"

Erbs: "Nein, die Rogetts sind hier eingebrochen."

Wache: "Wer?"

Erbs: "Die schwarzgekleideten Krieger aus Ohdum. Sie sind euch bestimmt aufgefallen."

Wache: "Ich sehe niemanden. Nur euch, wie ihr in einem zerstörten Raum herumsteht. Übrigens sehen die Wände nach der verbotenen Benutzung des Feuerball-zaubers aus."

Erbs: "Das waren wir nicht. Die Rogetts sind im Keller."

Wache: "Ich sehe keinen Keller. Zaubern innerhalb der Stadtgrenzen ist verboten. Einbruch auch. Ihr seid alle verhaftet."

Erbs: "Moment. Ich zeige euch, daß es einen Keller gibt!"

[Erbs zaubert ein Loch in den Boden. Jetzt überschlagen sich die Ereignisse. Kayne zaubert Dunkelheit, da er darin sehen kann und so die Rogett-träger besser bekämpfen kann. Diese fliehen aber und töten unterwegs eine der Stadtwachen. Die Stadtwachen sind überfordert und legen so schnell sie können Erbs in Ketten wegen verbotener Zauberei, den Mord am Kollegen wird der Rabauke auch durchgeführt haben. Alle anderen schaffen es zu fliehen. Während der Beratschlagung bezüglich des weitern Vorgehens Engibi und Kayne alleine.]

Kayne: "Engibi, ich soll dir eine Botschaft mitteilen: "Wapoß""

Engibi: "Du kommst als Bote der Diebesgilde in Autfoß?"

Kayne: "Ja!"

Engibi: "Ich soll jetzt Irisi töten?"

Kayne: "Ja!"

Engibi: "Wer sendet dich, welcher Kontakt?"

Kayne: "Ähh, die Diebesgilde allgemein."

Engibi: "Mir wurde bei endgültiger Erteilung des Auftrags der Rest des Geldes versprochen."

Kayne: "Das gibt es erst später, nach Vollendung."

Engibi: "Wie bitte? Wieviel ist es denn, hat die Gilde auch das geändert?"

Kayne: "Nein, es bleibt beim alten."

Engibi: "Wieviel?"

Kayne: "Ich habe mit den finanziellen Dingen nichts zu tun."

[Weitere Fragen überzeugen Engibi, daß der Auftrag nicht von der Diebesgilde kommt. Nach einigem Überlegen beschließt er, Kayne zu töten, da dieser erstens zuviel weiß und zweitens den Gefährten scheinbar grundlos hinrichten lassen will. In einer Nacht wird Kayne unerkannterweise getötet. Aufruhr herrscht im Lager. Alle Ab. Irisi unterwegs nach Midnalt.]

Irisi: "Hallo! Wen sehe ich dort? Denn Inquestor von Novelien, Shiobang."

Shiobang: "Das stimmt. Wer seid ihr?"

Irisi: "Erinnert ihr euch nicht mehr? Meine Gruppe und ich waren Opfer der Gruppe um Geffen."

Shiobang: "Achja. Es gibt ein ähnliches Problem in Midnalt. Dort gibt es Ohdumer, die für Unruhe sorgen. Es ist einiges los dort."

Irisi: "Auch ich muß dorthin. Der Mörder eines Freundes läuft dort frei herum."

[Gemeinsam kommt man dort an. Während Schiobang zur Wache geht, trifft Irisi die Gruppe. Dort fragt man ihn, ob er den Mord aufklären könne. Bei der Durchsuchung der Ausrüstung kommt der Teppich zum Vorschein. Da der Diebstahl nun offensichtlich ist, will Irisi nichts weiter in dem Mordfall unternehmen.]

Irisi: "Egal, wer es war; daß dieser Raubmörder so starb, ist poetische Gerechtigkeit."

Kyra: "Kann es sein, daß du ihn getötet hast, weil er den Teppich stahl?"

Irisi: "Ich ermorde keine Menschen!"

Engibi: "Ich erinnere an den Überfall der Banditen vor dem Sumpf."

Irisi: "Das war etwas anderes. Ich hatte dem Banditen gesagt, daß ich ihn töten würde, wenn er nichts sagt ... "

Engibi: "Hast du Kayne vielleicht gesagt, daß er gleich sterben wird? Oder hast du es hinterher getan?."

Irisi: "Eine leere Drohung ist keine. Ich habe Kayne nicht getötet. Diese Arbeit hat jemand anderes gemacht."

Kyra: "Dann hast du jemand dazu angeheuert?"

[Weitere ziellose Verdächtigungen schweben im Raum. Da der Seher scheinbar voreingenommen ist, soll der Inquestor die Sache untersuchen. Man tauscht Kaynes Leiche gegen Erbs (lebendig) ein und schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Der Inquestor ist hocherfreut eine solch seltsame Leiche bekommen zu haben. Langsam wird sie nämlich wieder lebendig. Er schafft sie nach Utiloh. Alle Ab.]


Die Königin hatte dem selbsternannten Experten einen Test stellen wollen und ihm erst einen selbst gefälschten Bogen vorgelegt. Das hat Irisi nicht "vorhergesehen". Kaynes Spieler glaubte bis zum Schluß der Kampagnen, daß Irisi ihn getötet hätte.


Copyright 1996 Michael Jung < miju@phantasia.org >
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