Die Erlösung


Ein dunkler Himmel überdeckt die weite Ebene der Cos Gorsa. Aus dem weißen Schnee erhebt sich eine kleine Burg. Von dem großen Burgtor führt ein kleiner Weg in die endlose Schneewüste, der sich schnell verliert. An der rückwärtigen Seite der Burg sieht man zwei Paar Fußspuren, deren Verursacher am Wall stehen.


Ganvir: "Und jetzt?"

Feiache: "... klettern wir die Wand hoch."

Ganvir: "Du mit deiner Rüstung? Wie stellst du dir das vor?"

Feiache: "Mach dir mal keine Sorgen."

[Beide klettern hoch und hängen jetzt unterhalb eines Fensters.]

Ganvir: "Nicht schlecht."

Feiache: "Wie kommen wir durch diese Fenster? sie sind vergittert."

Ganvir: "Wir können die Stäbe auseinanderbiegen."

Feiache: "Wir können hier aber schlecht hebeln. Wir müssen uns auf pure Kraft verlassen."

Ganvir: "Die haben wir doch, oder?"

Feiache: "Klar, los!"

[Die Gitter werden verbogen.]

Ganvir: "Kein Problem. Jetzt müssen wir nur noch da durch kommen. Ich glaube jetzt mußt du deine Rüstung ausziehen."

Feiache: "Das muß ich wohl... "

[Auf der anderen Seite des Fensters.]

Ganvir: "Beeil dich mit dem Anziehen. Wir werden hier nicht lange bleiben können. Ich höre draußen Wachen auf und ab gehen. Hoffentlich schauen sie nicht herein."

Feiache: "Ich bin fertig, aber wir können trotzdem nicht einfach auf den Flur gehen."

Ganvir: "Ich habe noch einen Unsichtbarkeitsring. Einer von uns kann also unbeobachtet auf den Flur."

Feiache: "Dann warte, bis die Wache an der Tür vorbeigegangen ist. Dann schleiche dich nach draußen. Versuche irgendwie, mir unbeobachtet den Ring zu bringen, damit ich auch herauskomme."

[Ganvir ist auf dem Flur. Ganvir erschlägt leise eine Wache, nimmt die Rüstung und bringt sie Feiache. Der Leichnam wird im Zimmer versteckt.]

Ganvir: "Auf diese Weise kann einer unsichtbar und der andere als Wache durchkommen."

[Als Wache mit unsichtbarem Begleiter durchstreift man die Räume.]

Wache: "Hey, du da!"

Feiache: "Ich?"

Wache: "Klar, du. Was machst du da? Wo ist dein Vorgesetzter?"

Feiache: "Ich kein Dienst. Bin kein Arbeit."

Wache: "Was ist mit dir los? Melde dich sofort unten in der Wachstube. Wenn ich hier fertig bin, werde ich mich bei Grryzt erkundigen, ob du da warst. Mach dich auf eine saftige Strafe gefaßt!"

Feiache: "Sehr ja!"

[Feiache eilt die Treppe hinab.]

Ganvir: "War wohl nichts, der Crashkurs in Sornar. Wenigstens wissen wir, daß die Wachen von den Sornar kommen."

[Durch umsichtiges Vorgehen kommt man in den Vorraum zum Drachenraum.]

Wache: "Halt, was willst du hier?"

Feiache: "Dringend spreche mit Drache."

Wache: "So sprichst du mit der Leibwache seiner Drachigkeit? Drücke dich gefälligst respektvoll aus. Dein Name, Soldat!"

Feiache: "Ich doch lieber Klo."

Wache: "Halt! Alarm!"

[Feiache verschwindet und hält sich versteckt. Währenddessen erkundet Ganvir unsichtbar den nachfolgenden Raum. Später im gemeinsamen Versteck.]

Ganvir: "Man sucht immer noch nach dir. Bei den Drachenwächtern geht aber alles normal weiter. Regelmäßig alle halbe Stunde kommt eine Wachablösung in den Raum. In dem nachfolgenden Raum steht nur eine Wache. Wenn ich der abgelösten Wache den Ring gebe, dann kannst du ihn der Wache wieder abnehmen. Ich stecke ihn hinten in seinen Gürtel. Da ich in dem Moment sichtbar werde, muß ich mich um die andere Wache kümmern. Es muß alles verdammt schnell gehen."

[Man versucht es. Ganvir tötet leise und unsichtbar den einzelnen Wächter vor der Tür und schiebt schnell dem ablösenden Soldaten den Ring zu. Feiache stiehlt den Ring der Wache im vorbeigehen. Diese ist nicht aufmerksam und bemerkt nicht, daß es sich um den gesuchten Soldaten handelt. Doch dann kommt die nächste Wachablösung, die bemerkt, daß Ganvir eine falsche Wache ist, denn ihm war die Rüstung zu klein bzw. er hatte keine Lust sie anzuziehen. Feiache tötet sie während sie noch schreit.]

Wachen: "Alarm!! Alarm!!"

[Wachen kommen aus beiden Türen des Raums. Man kümmert sich um diese. Vier sind erledigt und man hat noch keinen ernstzunehmenden Schaden genommen. Durch die vordere Tür gestürzt, entdecken sie den Drachen, der der Dinge harrt. Als sie näher kommen, speit er Feuer.]

Feiache: "Wir müssen ihn jetzt töten, einen weiteren Atemzug halte ich nicht mehr aus!"

Ganvir: "Was meinst du, wie es mir geht, ich kann mein Schwert kaum noch halten!"

[Des Drachen Atem hatte die Zwischentür versengt und außerdem die Verstärkung, die dem Drachen von dort zu Hilfe eilte von 8 Mann auf 3 reduziert. Mit dem Mut der Verzweiflung stürzen sich die beiden Kämpfer auf den Drachen. Mit großem Glück töten sie ihn.]

Ganvir: "Der muß mit der Killerkatze verwandt gewesen sein."

Feiache: "Was machen wir mit den Wachen? Wir werden kaum entkommen können, geschweige denn die Schätze des Drachen zu sehen bekommen."

[Die Wachen zögern wegen der unglaublichen Tat, die die Krieger vollbracht haben, einen Moment, doch sie greifen dann an. Der Engel erscheint.]

Engel: "Ihr habt schließlich eurer Leben erhalten. Seid froh."

Ganvir: "Kannst du uns schnell hier herausholen?"

Engel: "Wolltet ihr nicht gerade noch nach Schätzen suchen gehen?"

Feiache: "Mach keinen Quatsch."

[Draußen.]

Engel: "Ihr habt eure Aufgabe erfüllt. Ihr werdet zu den Anderen zurückkehren können. Gebt mir vorher noch die Feuerresistenzringe."

Feiache: "Viel genützt haben sie nicht."

Ganvir: "Ich möchte nicht erfahren, was uns ohne sie passiert wäre. Warum hast du den Drachen nicht selber erledigt, wenn du doch offensichtlich Zugang zu ihm hattest?"

Engel: "Ich darf nicht direkt eingreifen, mein Ethos verbietet es mir. Ich wünsche euch ein langes Leben."

[Alle beisammen.]

Pireus: "Wo seid ihr denn gewesen? Wir dachten, ihr seid tot."

Feiache: "Wir mußten eine wichtige Aufgabe für einen Engel erledigen. Deshalb sah es so aus, als seien wir tot."

Temujin: "So, wie sich die Blechbüchse anstellt, braucht sie auch einen Schutzengel."

Ganvir: "Was habt ihr hier gemacht?"

Kelf: "Wir warten auf die Ahdri, die uns abholen sollten. Sie haben uns anscheinend einmal verpaßt."

[Man wartet zusammen die restliche Zeit. Danach in den Ahdri Höhlen.]

Sternenpriesterin: "Vielen Dank für eure Hilfe. Ihr habt eine Last von diesem Land genommen."

Pad: "Wo ist die Sonnenpriesterin?"

Sternenpriesterin: "Es ist Nacht. Sie schläft, wie auch die Sonne."

Feiache: "Wir haben sogar zwei Lasten von dem Land genommen. Auch der Drache ist tot."

Sternenpriesterin: "Der Drache? Ich weiß von keinem Drachen. Aber jeder Drache ist natürlich einer zuviel. Früher gab es hier einige, aber diese sind alle in eine andere Schlacht gezogen, zu einem Kontinenten fern von hier."

[Man rastet ein paar Tage und heilt gemächlich seine Wunden. Eine Priesterin erscheint.]

Sonnenpriesterin: "Es gibt schlechte Nachrichten. Seit ihr den Drachen und den Seher beseitigt habt, tötet der große Dämon jeden Tag 100 Sornar, bis sich die Übeltäter stellen."

Pireus: "Sind die Sornar denn bereit, sich zu wehren?"

Sonnenpriesterin: "Sie können sich nicht wehren, sie sind zutiefst verängstigt. Ihr müßt den Dämonen heimsuchen, um das Blutvergiessen weiterer Unschuldiger zu vermeiden."

[Man startet eine Angriff auf die Festung des Dämons, der aber daneben geht. Temujin wird verwundet, alle fliehen und der Dämon ist verärgert.]

Sternenpriesterin: "Jetzt tötet der Dämon jeden Tag 200 Menschen. Er ist in der Lage und richtet das ganze Volk hin. Wir müssen etwas tun."

Kelf: "Das hört sich schon besser an: wir."

Feiache: "Die Festung ist von uns alleine nicht einzunehmen. Sie ist magisch gesichert. Wir sollten gemeinsam vorgehen."

[Ein gemeinsamer Angriff schlägt auch fehl. Die Verfolger werden abgehängt, doch zwei der Vogelreiter sterben. Bis jetzt hat man den Dämon noch nicht zu Gesicht bekommen.]

Sonnenpriesterin: "Unsere Boten berichten von 300 Hinrichtungen täglich. Doch unsere Chance scheint zu kommen. Der Dämon macht sich mit drei seiner Leibwächter auf den Weg zur Küste, um einen wichtigen Transport zu überwachen. Wenn man ihn dort abfangen kann, dann ist er alleine und vielleicht zu besiegen."

[Man pirscht sich unsichtbar an den Dämon mit seiner Wache. Doch die Ahdri können keine Unterstützung gewähren (oder haben eine plausible Ausrede). Man greift den Dämon und seine Wächter an. Die Wächter sind nach ein paar Runden erledigt, doch der Dämon hinterläßt einen Pfad an Schwerverwundeten unter den Gefährten.]

Pireus: "Meine magische Energie ist aufgebraucht! Ich kann nichts mehr machen."

Feiache: "Natürlich! Zieh deinen Rapier. Wenn du nichts mehr tust, können wir gleich unsere Schwerter fallen lassen!"

Ganvir: "Das geschieht sowieso!"

[In der nächsten Runde stehen nur noch Pireus, Feiache und Temujin, der immer noch ein paar weitere Zauberstücke parat hat.]

Temujin: "Jetzt oder nie!!"

[Temujin stürzt sich in die Flammen, die um den Dämon lodern und schafft es, dem Dämon eine Kette umzuhängen, die sonst er trägt.]

Dämon: "Neeeiii... "

[Feiache schlägt mit seinem Schwert nach dem Dämon. Dort wo er bisher nur unbedeutende Kratzer hinterlassen hat (wie alle anderen auch), zerplatzt der Dämon wie ein verfaulter Apfel.]

Feiache: "Was ist hier passiert? Was hast du gemacht, Temujin?"

Temujin: "Tja,... "

Pad, Kelf, Mu & Ganvir: "Hilfe!"

Pireus: "Die Diskussion können wir später weiter verfolgen!"

[Alle Ab.]


Die Kette von Temujin ließ Temujins eigentliche Fähigkeiten erhöht erscheinen, dagegen die des Dämonen erniedrigt. Effektiv reduzierte die Kette den Dämon von (Rolemaster-)Stufe 50 auf Stufe 1.


Copyright 1996 Michael Jung < miju@phantasia.org >
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