Die versunkene Stadt


Die Gefährten materialisieren in einer Höhle. Kalte Luft umgibt sie. Um sie herum stehen sieben Leute, die aber keinen aggressiven Eindruck machen, sondern eher einen verschüchterten. Bei näherem Hinschauen, stellen sie fest, daß die verbliebenen Leute der "Hand" sie umgeben.


Irisi: "Wo sind wir hier?"

Marigani: "Wenn wir das wüßten, wären wir nicht mehr hier."

Irisi: "Ist die Prinzessin wohlauf?"

Marigani: "Ja, wie ich sehe, bringt ihr Florin mit. dann ist das Paar endlich vereinigt. Blöderweise sind wir auf unbestimmte Zeit von unserer Welt entfernt. Es gibt keinen Weg zurück."

Irisi: "Das werden wir noch sehen!"

[Irisi träumt in einem Traum von einer langen Schiffsreise. Nächster Morgen.]

Irisi: "Kein Grund zur Sorge, wir müssen mit einem Schiff nach Hause."

Marigani: "Das verstehe ich nicht. Als ich noch gestern träumte, erschien alles hoffnungslos."

Chem: "Bis jetzt war alles was ihr angestellt habt, hoffnungslos."

Marigani: "Wenn ihr uns nach Hause bringt, halten wir uns zurück und lassen euch alles machen."

Kyra: "Das laß ich mir gefallen. Endlich ein Mann, der die Überlegenheit der Frau einsieht."

Irisi: "Ich glaube, das war nicht gemeint."

[Aus der Höhle den Berg hinunter. Eine Handvoll Reiter stellt die Gefährten am Fuß der Berge.]

Reiter: "Jre frvq vue haq jnf jbyyg vue uvre?"

Kyra: "Bahnhof!?"

Reiter: "Jnf fcerpug vue shre rvar frygfnzr Fcenpur?"

Irisi: "Wir kennen eure Sprache nicht. Bringt uns zu eurem Anführer!"

Chem: "Hast du dafür keinen Zauber?"

Irisi: "Nein. Aber Florin! Kannst du nicht mit Tieren sprechen?"

Florin: "Doch, warum?"

Irisi: "Dann können die ihrerseits einen Druiden holen, der Tiersprache versteht und wir können uns verständigen."

[Die Reiter verstehen diese Idee, die man mit Zeichensprache verständlich macht. Gemeinsam reitet man zu dem Lager der Sumatary.]

Irisi: "Hey, warum werden wir erst eingesperrt?"

Chem: "Vielleicht wollen sie uns in Sicherheit vor den Barbaren bringen."

Marigani: "Deshalb steht die Wache auch innerhalb und außerhalb des Zeltes, aha. Das hatte mich schon gewundert."

[Später kommt der Anführer mit einem Druiden. Die beiden Druiden unterhalten sich.]

Druide: "Woher kommt ihr?"

Florin: "Aus den Bergen."

Druide: "Wohin geht ihr?"

Florin: "Zu viel Wasser."

Druide: "Durst?"

Florin: "Nein, viel viel Wasser."

Druide: "Alle haben Durst?"

Florin: "Nein. Wir wollen schwimmen."

Druide: "Warum schwimmen?"

Florin: "Zu Heimhöhle schwimmen."

Druide: "Weit Weg?"

Florin: "Ja!"

Kyra: "Worum geht's eigentlich? Ich verstehe nichts."

Irisi: "Stör' ihn nicht!"

Druide: "Viel Wasser ist nicht gut. Schlecht. Erbrechen."

Florin: "Wir sind stark!"

Anführer: " Jbehz trug'f rvtragyvpu? Vpu irefgrur avpugf."

[Diese Gespräche werden anstrengend. Im folgenden steht bei den Druidengesprächen "Futter" für Geld und "Brett" für Kanu. Die Tiersprache wurde noch mit weiteren Symbolen bedacht. Schließlich einigt man sich mit den Nomaden auf eine Flußfahrt, die die Gefährten zum Meer bringen soll. Man zahlt teuer.]

Irisi: "Ein Glück haben sie uns einen Druiden mitgegeben. Sonst könnten wir kein Wort mit ihnen austauschen."

Kyra: "Was? Du hast immer noch nicht die Landessprache gelernt? Das dauert aber lange."

Chem: "Was ist eigentlich mit der Zauberrolle los, die die Prinzessin dabei haben sollte? Müssen wir da nichts unternehmen?"

Irisi: "Wenn wir an der Flußmündung angekommen sind, kümmern wir uns darum. Dort liegt angeblich, wie uns die Barbaren erzählen, eine Stadt mit vielen Zauberern. Mit denen werden wir uns arrangieren. Schließlich können wir nicht einfach eine schreiben."

[Die Reise macht einen Halt an einer Insel.]

Druide: "Hier Ende. Tschüß."

Florin: "Halt. Wohin geht ihr? Warum kommt ihr nicht mit?"

Druide: "Wir gehen nach Hause. Nicht genug Futter."

Florin: "Ihr wollt mehr Futter?"

Druide: "Fremdes Land. Nicht freundlich. Futter für Brett?"

Florin: "Gut."

[Zähneknirschend bezahlt man teures Geld für ein paar Kanus.]

Chem: "Wo wir schon hier sind, können wir auch die Insel untersuchen."

Irisi: "Das erscheint mir sinnvoll. Zumal Kyra Nahrung auf vier Beinen jagen kann."

Kyra: "Ich kenne die Natur überhaupt nicht und weiß nicht, welche Tierarten es hier hat."

Irisi: "Dann wird es Zeit, daß du sie kennenlernst."

[Bei der Untersuchung der Insel stößt man auf eine Ruine.]

Chem: "Holla, schaut, dort hinten läuft jemand!"

Kyra: "Still! Ich versuche, mich anzuschleichen."

[Kyra schleicht sich vergeblich an.]

Fremde: "Jre vfg qn?"

Kyra: "Überraschung!"

Fremde: "Vue fcerpug nore rvar serzqnegvtr Fcenpur!"

[Die Anderen kommen. Die fremde Frau verhält sich still.]

Fremde: "So, jetzt geht es besser!"

Alle(außer Fremde): "Heh?"

Fremde: "Ich bin Shantilla, die Bardin. Ich kann entsprechende Zauber. Was wollt ihr hier? Ihr sprecht keine der bekannten Sprachen, woher kommt ihr?"

Chem: "Aus den Bergen und ansonsten von einer anderen Welt."

Shantilla: "Klar, das macht Sinn."

Florin(leise): "War das jetzt ironisch?"

Irisi: "Wir sind auf dem Weg zum Meer. Was macht ihr hier auf der einsamen Insel?"

Shantilla: "Ich suche etwas. Angeblich ist es auf dieser Insel versteckt."

Irisi: "Worum handelt es sich?"

Shantilla: "Um ein Buch. Wo ihr schon hier seid, könnt ihr mir beim Suchen helfen."

[Alle helfen suchen.]

Chem: "So langsam komme ich mir blöd vor. Was suchen wir eigentlich? In diesen Ruinen soll ein Buch sein?"

Kyra: "Such doch weiter."

Shantilla: "Diese Buch ist mir sehr wichtig. Aahh ... "

[Unter den drei gemeinsam Suchenden bricht der Boden ein. Als die anderen zur Stelle sind, sind sie verschüttet.]

Irisi: "Wir müssen sie herausholen!"

Florin: "Wie soll das gehen?"

Am Lisza: "Buddeln!"

Irisi: "Wir haben nur unsere Hände. Hat keiner von euch geeignete Zauber zur Verfügung? Ich orte sie über hundert Fuß tief."

Marigani: "Das kann keiner von uns. Wir müssen sie verloren geben."

Irisi: "Diese blöde Buchsuche. Aber die Schuldige ist mit untergegangen."

Florin: "Ich sag es ja immer. In der freien Natur gibt es keine Fallgruben, nur die Menschen machen sie, ob absichtlich oder nicht."

Marigani: "Das hilft uns auch nicht weiter."

[Die Übernachtung verläuft ereignislos.]

Irisi: "Ich habe eine Nachricht für euch. Ob sie gut oder schlecht ist, müßt ihr selber wissen. Ich habe die Ortung unserer Gefährten verloren."

Florin: "Was heißt das?"

Irisi: "Das heißt: ihre Seelen sind ganz weit weg!"

Florin: "Und jetzt?"

Irisi: "Es bleibt uns nichts übrig, als zu gehen. Ein Gutes hat es ja: Shidalf ist auch verschwunden."

Alle(außer Irisi): "Heh?"

Irisi: "Ach, das ist unwichtig... "

[Man kommt nach Vilar im Kanu. Die Städter staunen nicht schlecht. Es dauert ein paar Tage, bis man die Fremden ihrer Wege gehen läßt. Danach besorgt Irisi eine Zauberrolle, die er entsprechend seiner Wünsche prepariert. Ein Schiff verläßt das Shu-tan-land in Richtung Novelien, die Gruppe fährt mit. Unterwegs.]

Irisi: "Alarm! Ein Dämon ist an Bord."

Segler A: "Wie kann das passieren?"

Segler B: "Zu den Waffen, das andere klären wir hinterher."

Irisi: "Es ist nicht so schlimm. Ich vermute, er ist nur vom Typ III oder IV"

Segler A: "Achso, dann ist alles ok ... Sag mal! Bist du verrückt?"

Irisi: "Ich meine ja bloß ... "

[Der Dämon wird getötet. Zwei Menschen sterben dabei, einer ist von der "Hand". Man kommt schließlich in Novelien an. Großes Staunen, als die Prinzessin zurückgekehrt ist. Irisi verkündet die Schriftrolle.]

Irisi: "Bla! Blabla! ... "

Florin: "So soll es geschehen. Sobald Am Lisza und ich geheiratet haben, nehmen wir Friedensverhandlungen mit Madradan auf. Alles andere wird sofort veranlaßt werden."

Marigani(leise): "Bedenke, daß du noch nicht König ist. Aber es wird schon gut gehen. Das hoffe ich jedenfalls."

[Feierlichkeiten bestimmen die nächsten Tage. In der Tat werden in der nächsten Zeit die Umstände auf Novelien wieder friedlich und auch die scheinbar verschollenen Reichtümer stehen zur Verfügung. Alle Ab. Chem, Kyra und Shantilla liegen auf der Erde unter der Erde.]

Chem: "Da haben wir noch einmal Glück im Unglück gehabt. Hier unten ist eine Höhle. Und Luft. Hoffentlich ist Shidalf nicht hier und verbraucht sie."

Shidalf: "Soll ich?"

Kyra: "Nein! Aber was ist das für abgestandene Luft. Wie tief sind wir gefallen und gerutscht?"

Shantilla: "Nach meinen blauen Flecken zu schließen: ziemlich lang. Was ist das für ein Shidalf?"

Kyra: "Ooch, ein kleiner, niedlicher Drache."

Shantilla: "Sowas gibt's doch nicht."

Chem: "Ich denke der Fall war etwa 100 bis 200 Fuß. Was auch immer, wir sind zu tief, als daß uns die anderen herausbringen können. Kümmer dich nicht um den Drachen. Wenn der Whisky zu trinken bekommt, ist er zufrieden."

Shidalf: "Whisky!"

Kyra: "Die sollen sich da oben anstrengen! Aber was machen wir dann? Shidalf, kannst du nach oben teleportieren?"

Shidalf: "Nöh, das ist zu weit."

Shantilla: "Weiter kriechen. Vielleicht finden wir irgendwo einen Aufstieg."

Chem: "Hoffnungen hast du! Aber du hast uns schließlich alles eingebrockt."

Shantilla: "Lernt ersteinmal die Landessprache, sonst seid ihr auch oberhalb der Erde aufgeschmissen."

Kyra: "Hier unten spricht aber die Mehrheit der Bevölkerung Howeskisch."

Shantilla: "Geht weiter!"

[Durch lange Gänge und mit einigen weiteren Einbrüchen kommt man an ein gut erhaltenes Portal mit einer Inschrift. Dahinter wirkt alles unversehrt im Gegensatz zu dem bisherigen.]

Kyra: "Lies vor!"

Shantilla: "Das ist eine mir unbekannte Schrift."

Chem: "Du bist ja wie Irisi. Braucht man seine Sprachenkenntnisse, dann hat er die falschen."

Shantilla: "Ich kann euch aber sagen, daß es sich bei der Sprache um Old Shu-itan handelt."

Chem: "Toll!"

Kyra: "Gehen wir nun dort hinein oder was?"

Chem: "Welche Wahl haben wir denn?"

Shantilla: "Keine ... "

[Alle durch das Tor und Ab.]


Als Tiersprache geredet wurde, ging es eigentlich um Hundesprache. Shantilla ist die Tochter von Shantilla, eines Charakters aus den ersten Abenteuern von White Dawn. Der Dämon war ein Ergebnis der Experimente, die Irisi mit einem verzauberten Hut zur der Zeit trieb.


Copyright 1996 Michael Jung < miju@phantasia.org >
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