Gedichte mit Bedeutung in den Geschichten


Apokalypse

Der Exodus der Götter
rief die letzte Macht.
Der Welten größter Spötter
plant die ew'ge Nacht.

Des Schwertes neuer Träger
erblaßt in dessen Schein.
Er ist der letzte Jäger,
muß sein Vollstrecker sein.

Nur sein Leben kann jetzt noch
letzte Ruhe geben.
Seine Seele himmelhoch
läßt die Welt neu leben.

Wajeskisches Volkslied

Ein Ritter edel von Gestalt
der ritt durch finst'ren Zauberwald.
Beladen mit des Drachen Schatz
sucht er nach einem Lagerplatz.
Er sieht fern einer Kerze Schein,
die lädt zum Näherkommen ein.
Dort schläft ein kleines Mädchen tief,
das flüchtend sich im Wald verlief.
Er weckt die Maid im roten Kleid
zu schützen sie vor argem Leid.
Gestört im Traum ist sie voll Grimm,
verflucht den armen Ritter schlimm.
Die Hexe bringt ihm große Not
und Blut und Feuer sind sein Tod.
Drum suche nicht nach schönem Schein,
es könnte dies das Ende sein.

Zehn kleine Zauberer

Zehn kleine Zauberer verzehren Speis und Wein.
Der eine hat zuviel verzehrt,
da waren's nur noch neun.

Neun kleine Zauberer die schlichen durch die Nacht.
Der eine ist zuviel geschlichen,
da waren's nur noch acht.

Acht kleine Zauberer die trafen sich mit Dieben.
Den einen hat es voll getroffen,
da waren's nur noch sieben.

Sieben kleine Zauberer die fragten eine Hex'.
Der eine hat zu dumm gefragt,
da waren's nur noch sechs.

Stitaurs Verse

Der Drachenreiter wird vergeh'n,
die Schreckensherrschaft enden,
wenn Fremde diese Worte seh'n
das Zepter in den Händen.
Sie holen ihn, den Zauberer,
Mongole ist der Kette Herr.

Viele Verse sind gemacht.
Es gibt so manche Worte,
für jedes eine Zeit bedacht;
seid an Verkündungs Orte.
Dann werdet ihr die ersten sein,
es lockt nicht nur der Weisen Stein.

Ein Engel ist des Priesters Knecht,
In ew'gem Schlaf gefangen.
Das Amulett, es ist sein Recht,
nach ihm wird er verlangen.
Das Amulett, wird es befreit,
des Engels Hilfe steht bereit.

Alle Verse sind gesichtet,
alle Aufgaben erfüllt.
Das Geheimnis sich nun lichtet,
einen Weisenstein enthüllt.
Mutationen will man wagen,
diese Verse soll man sagen.

Wanderer auf fremden Eb'nen,
halte deinen Mut im Zaum.
Zauberei kann auch verfehlen,
mancher Spruch verfliegt wie Schaum.
Hoher Geist, er liegt darnieder,
einfacher Verstand bleibt Sieger.

Findet jenen schwarzen Herren,
eh' Jömurn ihn erkennt.
Aus der Tarnung müßt ihr zerren,
Touscatrix ihn mancher nennt.
Unglück ist auf seiner Seite,
sei es diesmal seine Pleite.

Barudal ist zu besiegen
nur durch des Verräters Tat.
Und die Welt kann unterliegen
durch des Dämons üble Saat.
Auf eurer Seite der Spion
spricht er der großen Mühen Hohn?

König unter Attentätern
harret er bewegungslos.
Daß nicht unter den Verrätern
finde er sein letztes Los:
suchet ihn und findet ihn
und gebet seinem Dasein Sinn.

Irisi's Prophecy

Ten will free the Princess
Eight return the heiress;

The First will get her hand,
The Second get the land.
The Third to Seventh shall divide the loot according to size.
The Eighth regarded wise.

You shall harken these Rhymes!
All Novelia cease its Blodshed,
between neighbours no more hatred.
Ahead lie turmoiled times.

Oripeus singt

Unheil war auf dieser Welt,
die Todesengel sangen.
Nun wieder Sonne sie erhellt,
scheint alles fortgegangen.

Kriege gab es hier im Land.
Verwüstung, Brandschatz, Mord.
Tote gab's durch Orceshand;
durch die schwarze Hord'.

Beben tat die alte Erd'.
Von schwarzem Rauch getränkt,
war die Luft heiß wie ein Herd.
Das Feuer sie versengt'.

Landschaft gab es bald nicht mehr,
der Boden zeigte Blut
Töten war ihr Elexier,
der schlimmen schwarzen Brut.

Doch schließlich waren sie verjagt,
der Bösen Büttel tot.
Lang genug war man geplagt,
die Welt war jetzt im Lot.

Alte Wunden heilen schwer,
so geht es auch dem Land,
Manche Monster kommen her,
und bleiben unerkannt.

Fliehen tun sie meist alsbald,
doch mancher Unhold bleibt.
Halten tun sie sich im Wald,
den man Ta-Iga schreibt.

Hilfe kommt nicht immer gleich,
drum ist es jetzt zu spät.
Wanderer, ihr werdet bleich,
wenn ihr das Wesen seht!

Lebender Verstand genannt,
hat er sich schnell versteckt.
Seid gewarnt vor seiner Hand,
nach euch sie sich erstreckt.

Tief in einer großen Schlucht,
Dämonenschritt erhallt,
hat er nun seine sich're Bucht,
aus der Gelächter schallt.

Werden seine Wesen gehn,
die Welt wird wieder kalt,
dann ist's schnell um sie geschehn.
Leblos ist sie bald.

Träume werden wieder schrill,
der Alpdruck ist dann da.
Anfangs ist's ja noch still,
doch bald hört man ihn nah'n.

Langsam, sicher ist sein Gang,
nicht schnell, doch klug bedacht,
schaurig hört man seinen Klang,
und hofft, daß man erwacht.

Seine Helfer sind schon da,
nicht immer leicht zu schauen,
allemal sind sie schon nah,
um uns die Seel' zu klauen.

Helden, steht nicht still herum,
zum lebenden Verstand!
Oder seid ihr alle dumm
und seht nicht sein Gewand?


Copyright 1996 Michael Jung < miju@phantasia.org >
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